Automatisierung steigern, Fertigungszeiten senken, Kosten reduzieren – ein Fall für Stahl- und Blechbearbeitungstechnologie von KALTENBACH

Es gibt Situationen, da kommt alles zusammen, wie es so schön heißt. Dann bedarf es möglichst rasch einer Lösung, die allen Anforderungen gerecht wird. Einer solchen Ausgangslage sah sich die C+P Stahlbau GmbH & Co. KG in Breidenbach vor nicht allzu langer Zeit ausgesetzt. Das auf die Bearbeitung von Stahl spezialisierte hessische Unternehmen, welches zur CHRISTMANN & PFEIFER Gruppe gehört, musste nicht nur auf veränderte Marktbedingungen reagieren. Es galt auch die technischen Gegebenheiten im eigenen Hause auf die Zukunft ausrichten. Mit einem Wort, weitreichende Entscheidungen standen an.

Blech- und Stahlprodukte für die Bauindustrie waren schon immer das Kerngeschäft der „Christmann, Pfeifer & Co.“, die 1925 gegründet wurde. Die beiden Gründer erarbeiteten sich seinerzeit einen ausgezeichneten Ruf, der auf Qualität und Kompetenz beruhte. Die folgenden Jahre waren von der Expansion des Unternehmens gekennzeichnet. Einem Großfeuer 1962, das die gesamte Firma vernichtete, trotzte das Unternehmen mit dem Willen, das Unternehmen größer und besser wieder aufzubauen. Die Produktion wurde „runderneuert“ und effektiv aufgestellt, neue Geschäftsbereiche erschlossen und weitere Produktionsbetriebe und Standorte gegründet. Durch eine moderne Struktur aus selbstständigen Gesellschaften mit unterschiedlichen Produktions- und Leistungsbereichen, bildet CHRISTMANN & PFEIFER ein optimales Spezialistennetzwerk für die industriellen Bauvorhaben in allen gewünschten Komplettierungsgraden.

Veränderungen fordern ihren Tribut

Im Bereich der Stahlbaufertigung von CHRISTMANN & PFEIFER werden in drei verschiedenen Fertigungsstätten auf einer Gesamtfläche von rund 250.000 Quadratmetern jährlich 30.000 Tonnen Stahl verarbeitet. In erster Linie kümmern sich die 300 Mitarbeiter des Baubereichs um Stahlbauteile für Industrie- und Gewerbebau, Brückenbau sowie Kraftwerksbau mit Stückgewichten bis 150 Tonnen. Einer dieser Standorte ist die C+P Stahlbau GmbH & Co. KG in Breidenbach mit einer Fertigungskapazität von 12.000 Tonnen Stahl im Jahr auf 16 500 Quadratmetern Produktionsfläche. Rund 45 Fachleute sorgen hier dafür, dass neben den gängigen Stahlkonstruktionen für Industrie- und Hallenbau auch Großbauteile wie Brückenträger, Fachwerkbinder oder Kranbahnträger sowie Preflexträger bearbeitet werden. Bauteile, die schon einmal die Länge von 45 Metern erreichen und bis zu 80 Tonnen schwer sind. Alles aus einer Hand lautet dabei das Motto. Von der Projektberatung, Konstruktion, Fertigung und Montage bis hin zur Betreuung nach der Fertigstellung.

Die Auftragsvielfalt verlangt neben fertigungstechnischem Lösungs-Know-how auch modernste Stahl- und Blechbearbeitungsmaschinen, mit deren Unterstützung die Konstruktionspläne in Präzision und Qualität umgesetzt werden. Dabei sind Werthaltigkeit und Langlebigkeit gefragt. Ein Unternehmen, das auf beinahe ein Jahrhundert Fertigungsleistung zurückblicken kann, weiß wie wichtig es ist, ein gleichbleibendes Qualitätsniveau zu halten. Einerseits verweist dieser Umstand auf das eigene Können, andererseits konfrontiert er das Unternehmen auch mit der Anforderung zur Ersatzinvestition, wie sie seit der letzten Neuausrichtung in den 90er Jahren nicht mehr notwendig war. Hinzu kam eine veränderte und ausgeweitete Auftragslage mit größerer Materialvielfalt, die eine Steigerung des Automatisierungsgrades und ein Mehr an Flexibilität verlangte. Denn schließlich fordert eine verschärfte Wettbewerbssituation schnellere Durchlaufzeiten und einer Reduzierung der Kosten. Und zu guter Letzt galt es die neuen Maschinen in eine bestehende Fertigung zu integrieren – bei Platzverhältnissen, die durch Bestandsbau und laufende Produktion bestimmt sind und diesen Herausforderungen gerecht  werden müssen.

Mit der Technik aus den früheren Jahren konnte in dieser Situation nicht mehr begegnet werden. Was damals up-to-date war ist überholt und machte eine Neuinvestition unumgänglich. Bei der Frage nach dem geeigneten Lieferanten war man sich rasch einig. Es sollte die Firma KALTENBACH sein, der international anerkannte Hersteller von Metallbearbeitungsmaschinen aus Lörrach. Gab es doch bereits erste Berührungspunkte in der Vergangenheit im Bereich der Sägetechnik. Ausschlaggebend allerdings waren die Lösungskompetenz und der Qualitätsanspruch, der sich in Technik und intelligentem Maschinendesign widerspiegelt. Mit entscheidend waren auch der Made-in-Germany-Gedanke sowie das Verbauen von Komponenten namhafter Hersteller; beispielsweise bei den Steuerungsgeräte.

Um den vielfältigen Anforderungen bei C+P gerecht zu werden wurde ein Paket geschnürt. Es besteht aus dem Hochleistungsbohrer KDM 1015 und der Präzisionssäge KBS 1051 DG, in Kombination mit einem Messwagen M 151 G. Für die vorbereitenden Strahlarbeiten hatte man sich für eine Strahlanlage SPRINT 1504 entschlossen.

Bohren und Sägen mit Leistungsstärke und Präzision – gemäß der Werte von C+P

Längst hat sich die KALTENBACH Bohrmaschinenbaureihe KDM weltweit einen Namen gemacht, wenn es um Leistungsstärke bei Schnelligkeit und Präzision geht. Die Gründe finden sich beispielsweise in der hohen Antriebsleistung, dem automatischen Werkzeugwechsel, einem mechanischen Bohrvorschub mit Kugelrollspindel und der kraftschlüssigen und spielfreien Bohraufnahme. So lassen sich damit die Kapazitäten nachdrücklich erhöhen und die Abläufe rationalisieren. Eine massive Bauweise und modernste Technik zeichnen die KDM 1015 aus, ebenso ihr vollautomatisches lineares Werkzeugwechselsystem mit je fünf Werkzeugen an den drei Bohrachsen. Der Einsatz von Hartmetallbohrern bringt ein deutliches Mehr an Fertigungsleistung. Mit entscheidend für den Kauf war die Fähigkeit präzise Langlöcher auf allen drei Bohrachsen zu fräsen, die gerade im Auftragsportfolio von C+P eine besondere Bedeutung hat. Die Automatisierung der Arbeitsschritte über die anwenderorientierte CNC-Programmierung unterstützt eine flexible Auftragsbearbeitung, was dem Faktor Zeitersparnis zugutekommt.

Die Zusatzfunktion der Materialmarkierung, bei der ein spezielles High-Speed-Contour-Marking-Werkzeug eingesetzt wird, hat sich zwischenzeitlich als unverzichtbar erwiesen. Bei dieser Technik bringt ein Fräswerkzeug an der Bohrachse Hinweise oder Anzeichnungen gemäß Programmierung auf das zu bearbeitende Material auf. Diese Markierungen erleichtern die weiteren Bearbeitungsprozesse enorm; zum Beispiel beim späteren Anschweißen von Teilen an einen Stahlträger. Im Hause C+P hat dies zu Ersparnis im nachfolgenden Prozess ‚Endmontage‘ von bis zu 40 Prozent geführt. Die Datenübertragung erfolgt dabei präzise und fehlerlos im DSTV-Format.

In dieser Kompaktanlage, die deutlich platzsparender als die Einzelmaschinen ist, arbeitet die Bohrmaschine im Verbund mit der Profilträger-Bandsäge KALTENBACH KBS 1051 DG. In Folge ihrer durchdachten Technik zählt sie international zu der Schnellsten ihrer Art. Neben einem leistungsstarken Antriebsmotor für die Höchstgeschwindigkeit sorgt die Kugelrollspindel für Laufruhe und konstant reproduzierbare Vorschubwerte für weniger Verschleiß. Mit Hilfe einer automatischen und variablen Anpassung der Sägebandneigung, dem sog. AFC (Auto Feed Control), wird die optimale Positionierung an wechselnde Profilquerschnitte bestimmt. Auf diese Weise erzielt das Unternehmen deutliche Einsparungen beim Zeitbedarf. Die Bandsäge ist für den Einsatz von Hartmetallsägebändern ausgelegt und zeigt gerade bei der Bearbeitung von Profilen hervorragende Ergebnisse. Die einfache Handhabung und Flexibilität erleichtert den Mitarbeitern im Alltag bei unterschiedlichsten Auftragsanforderungen die Arbeit. Dank dem hohen Automatisierungsgrad können nun Mitarbeiter zusätzliche Aufgaben übernehmen, was in Zeiten separater Einzelmaschinen nicht möglich war. 

Fehlerreduktion dank Automatisierung

Die Säge-/Bohrmaschine arbeitet im Verbund mit dem schiebenden Messwagen M 151 G mit einer Greiferzange. Beispielhaft, wenn es um Präzision geht, denn einmal genommene Messwerte können im weiteren Verlauf nicht mehr verändert werden. Gerade bei der Verarbeitung von langen Stahlträgern, im Falle von C+P reichen diese bis zu 24 Metern, reduziert sich die Fehlerquote entscheidend. Auch für die zwischen Bohr-und Sägeanlage zwischengeschaltete Signierprägeeinheit KHS 1000 schafft die M 151 G präzise Voraussetzungen. Sie bietet die schnellste Markiermöglichkeit zum Aufbringen von Buchstaben und Zahlen. So können im vollautomatischen Bearbeitungsablauf Informationen aufgebracht werden, die in der Endmontage der Einzelteile eine wertvolle Unterstützung bieten. Die Signierpräge kann zudem in Materialfluss-Richtung verfahren, so dass bis zu 21 Zeichen auf dem Material aufgebracht werden können, ohne dass es einer Verfahrung des Materials bedarf.

Strahlanlage SPRINT 1504 gegen unerwünschten Begleiterscheinungen

Bleche und Profile müssen vor der weiteren Bearbeitung meist von Rost, Walzzunder oder sonstige Verunreinigungen gereinigt werden. Diese Aufgabe übernimmt das Strahlen. Bei C+P hat man sich hier für das Modell SPRINT 1504 entschieden. Die Bearbeitung erfolgt in einem Arbeitsbereich von 1.600 x 650 mm. Vier leistungsstarke Turbinen mit bis zu 11 kW bringen das Strahlgut auf die optimale Geschwindigkeit. Durch den vertikalen Einbau der Turbinen quer zur Durchlaufrichtung wird ein bestmögliches Strahlergebnis erreicht. Die geschickte Anordnung der Strahlturbinen stellt sicher, dass verschiedenes Material vollständig vom Strahlgut erreicht werden kann. Durch die beinahe vollständige Rückgewinnung des eingesetzten Strahlgutes werden sowohl Umwelt als auch Ressourcen geschont. Die Strahlanlage ist darüber hinaus so gestaltet, dass ein hoher Materialdurchsatz realisiert werden kann, was sich wiederum positiv auf die Effizienz und Wirtschaftlichkeit auswirkt.

Mit der Umstellung von Einzelmaschinen auf die kompakte Säge-/Bohranlage und der einhergehenden Steigerung des Automatisierungsgrades konnten die Durchlaufzeiten verringert und die Produktivität erhöht werden. So erfolgt nun der Transport der Profile zwischen Strahlanlage und Säge-/Bohreinheit automatisch und mannlos. Darüber hinaus wurde die Fehlerquote, die grundsätzlich mit dem handwerklichen Arbeiten einhergeht, gesenkt. Die Möglichkeit, Teile für die weitere Bearbeitung automatisch, schnell präzise zu markieren, hat enorme Zeitersparnis in der späteren Montageabteilung bewirkt. Die Ziele, die man sich im Unternehmen mit der Erneuerung im Maschinenpark gesetzt hatte, sind nachhaltig erreicht worden. Daniel Pfeifer, Projektleiter, bei der C+P Stahlbau GmbH & Co. KG, sieht sich in seiner Entscheidung für KALTENBACH bestätigt: „Mit dem neuen Anlagenkonzept von KALTENBACH sind wir in der Lage parallel bis zu 10 ganz unterschiedliche Aufträge abzuarbeiten. Der erreichte hohe Automatisierungsgrad hat unsere Produktivität nachhaltig gesteigert und gleichzeitig unsere Mitarbeiter im manuellen Bereich enorm entlastet. Das reduziert nicht nur die Fehlerquote, sondern schafft Raum für zusätzliche Aufgaben. Qualität, Geschwindigkeit und Präzision in der Stahlbearbeitung, für uns zentrale Aspkete, konnten sogar noch gesteigert werden. Ein Umstand, den wir in unseren Kundengesprächen immer wieder gespiegelt bekommen. Breiter Service und Nachhaltigkeit im Sinne des Kunden finden wir bei KALTENBACH wieder, eine Leitlinie, die auch unseren Erfolg ausmacht. Ich denke, das ist eine gute Basis auch für die künftige Zusammenarbeit.“

Christmann & Pfeifer Construction GmbH & Co. KG
In der Werr 11
35719 Angelburg

 

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